Über die Veranstaltung
Beginn
19:30 Uhr
Ende
21:30 Uhr
Am zweiten Tag der Präsentation aller Streichquartette Beethovens in chronologischer Reihenfolge ihrer Entstehung im Lausitz Festival ist die zweite Gruppe von Quartetten op. 18 zu hören, die der Komponist mit einer Widmung ihrem Auftraggeber, Fürst Lobkowitz, um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gemacht hat.
Zunächst erklingt Nr. 5 in A-Dur, ein Werk, das sich in Tonart, Harmonik und Rhythmik an Mozarts Streichquartett KV 464 orientiert – in beiden Werken ist der zweite Satz als Menuett und der dritte in Variationsform gestaltet – und den damals bereits Verstorbenen ehrt. Carl Czerny erinnert sich an Beethovens Reaktion bei der Durchsicht von Mozarts A-Dur Quartett: »Das ist ein Werk! Da sagte Mozart der Welt: ›Seht, was ich machen könnte, wenn für euch die Zeit gekommen wäre!‹« Von dieser Hommage an die Konvention verabschiedet sich Beethovens Quartett Nr. 4 in c-Moll, wenn es in dramatischem Duktus beginnt: Das Hauptthema durchläuft Doppelschläge sowie Intervallsprünge und leitet in Fortissimo-Akkorden zu Seitenthemen über und erinnert damit an seine ebenfalls in c-Moll geschriebene und direkt vor dem Abfassen dieses Quartetts vollendete Klaviersonate Nr. 8, die »Pathétique«.
Nach der Pause erklingt das im Frühsommer des Jahres 1800 entstandene Streichquartett Nr. 6 B-Dur. Das sprudelnde Allegro des ersten Satzes ist mehrfach geprägt von einem Doppelschlag, der sich mit einem aufsteigenden Dreiklangmotiv in der ersten Violine zum Hauptthema formiert. Der Doppelschlag wird von den anderen Instrumenten aufgegriffen und findet sich in der Durchführung und der Reprise dieses traditionellen Sonatenhauptsatzes wieder. Besonders bemerkenswert ist der aus zwei Teilen bestehende vierte Satz, der »La Malinconia«, die Schwermut, bezeichnet ist: Er beginnt mit einer mehrfach einsetzenden schmerzhaften Melodie, die in einem grüblerischen Seufzer endet. Nach dem Adagio, scheint der zweite Teil des Quartettfinales als »Allegretto quasi Allegro« im 3/8-Takt von einer überdreht fröhlichen Natur beseelt, doch kehrt das Adagio des Satzanfangs zweimal zurück, so dass die betitelte Melancholie vielmehr eine eher manisch-depressive Stimmung in Tönen erfahren lässt. Oft wird dafür Beethovens Umgang mit seiner beginnenden Taubheit angeführt und die Musik als Kommentar zum persönlichen Leben verstanden, gleichwohl die Kunst uns auch etwas über das Andere in allgemeingültiger Form vermittelt.
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Mitwirkende
Violine Marc Danel
Violine Gilles Millet
Bratsche Vlad Bogdanas
Cello Yovan Markovitch
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Fachwerkkirche Gut Saathain, Röderland
Adresse Am Park 5, 04932 Röderland