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Zum Gedenken an Hanjo Kesting

© Peter Köhn
Wir trauern um den großen Kulturpublizisten und Freund des Lausitz Festivals Hanjo Kesting, der am 20. Februar kurz nach seinem 82. Geburtstag in Hamburg gestorben ist.

Kesting hat sich, von der Literatur ausgehend, sein Leben lang mit Kunst in ihren vielen Erscheinungsformen beschäftigt. Mit größtem Fachwissen und schelmischem Humor stellte er immer wieder Querverbindungen der überraschenden und erhellenden Art her. Er besaß das intellektuelle Format und dazu den notwendigen spielerisch-lebhaften Geist, um zwanglos große Bögen auch zwischen vermeintlich weit voneinander Entferntem zu schlagen.  

Das Publikum des Lausitz Festivals profitierte bei einigen unvergesslichen Veranstaltungen von seiner uneitlen Kompetenz und seiner Freude am Denken, Erkennen und Formulieren. So kommentierte Hanjo Kesting in der Festivalausgabe 2022 bei einem literarischen Abend im Alten Stadthaus Cottbus, der die Aufführung von Leonard Bernsteins »Candide« flankierte, höchst geistreich Voltaires amüsantes Schlüsselwerk gleichen Namens, das Bernstein die Vorlage für seine Oper geliefert hatte. Im selben Jahr stellte Kesting auf Schloss Branitz in einer literarischen Matinee zu Melusine, Undine und anderen Nixen die Varianten des Wasserwesen-Mythos vor. Im Jahr darauf konzipierte er dort den Abend um Arthur Schnitzlers Novelle »Fräulein Else«, doch mussten seine Ausführungen und Einsichten da bereits von Frank Arnold vorgetragen werden, da Kestings Krebserkrankung ihm das persönliche Erscheinen verunmöglichte.

Wir verneigen uns vor Hanjo Kesting, diesem so freundlichen Grandseigneur des Geistes, dem wir schöne und bereichernde Stunden im Lausitz Festival verdanken. Durch seine zahlreichen Bücher wird er weiterhin zu uns sprechen.