Über die Veranstaltung
Beginn
18:30 Uhr
Ende
20:30 Uhr
Er ist einer der profiliertesten Persönlichkeiten der international einflussreichen New Yorker Musikszene: Der Komponist und Multi- Instrumentalist John Zorn.
Das Lausitz Festival widmet dem kongenialen Musiker ein vier Konzerte umfassendes Porträt, das das breite Spektrum seines Schaffens von klassisch-zeitgenössischen Kompositionen bis hin zu Free Jazz aufzeigt. Mit seinem »New Masada Quartet« sorgt Zorn für die Neuauflage einer Formation, mit der er bereits Anfang der 1990er Jahre für Furore sorgte. Der legendäre Ornette Coleman steht Pate für ein Free Jazz Konzert, das seinesgleichen sucht!
John Zorn
John Zorn ist ein Komponist, Performer, Künstler sowie Universalist und ästhetischer Philosoph, der sich seinen ganz eigenen Weg durch alle stilistischen Welten – angefangen in der »klassischen« Neuen Musik bis hin zu jeder erdenklichen populären Musiksprache – gebahnt hat. Dank Zorns Vertrautheit mit der Musik der Klassik, des Jazz, dem Hardcore Punk, der Klezmer-, Film-, Cartoon-, Pop- und Weltmusik sowie der musikalischen Improvisation hat er einen gleichermaßen einflussreichen wie kontroversen Werk-Korpus geschaffen, der oftmals alle herkömmlichen Kategorien sprengt. Sein kompromissloses Festhalten am eigenen künstlerischen Weg hat ihm sowohl im eigenen Umfeld als auch über diesen hinaus großen Respekt verschafft, sodass sich ein großes, weltweites Unterstützernetzwerk herausgebildet hat – und das oftmals selbst an ganz unerwarteten Orten.
1953 in New York City geboren und aufgewachsen, gehörte er ab 1975 zu den zentralen Figuren der »Downtown-Szene« und integrierte dabei eine große Vielzahl kreativer Musiker in eine ganze Bandbreite musikalischer Formate. Zorn ist ein unermüdlicher Arbeiter und unheimlich produktiv: Er hat bereits über 120 Werke für klassische Ensembleformen geschrieben – darunter etwa acht Streichquartette, Vokalmusik, Kammermusik, Concerti, Opern sowie Symphonische Werke und Tanzmusiken, aleatorisch-improvisatorische sowie elektroakustische Kompositionen. Darüber hinaus hat er bereits über 150 CDs unter eigenem Namen veröffentlicht – von denen 99% unter seinem eigenen Label »Tzadik« erschienen sind.
Er hat dutzende Bands geleitet und Musik für sie komponiert – darunter etwa Naked City, News for Lulu, Masada, Bar Kokhba, Electric Masada, Moonchild, Painkiller, Nova Express, The Dreamers, Simulacrum, Gnostic Trio, Insurrection. Daneben hat er mehr als 50 Filmmusiken verfasst, über 600 Stücke für sein vielbeachtetes Projekt »Masada« geschrieben (erschienen in drei Bänden) und eine Sammlung von 300 Bagatellen geschaffen, die weltweit von über 30 verschiedenen Ensembles aufgeführt worden ist.
Unter Zorns jüngsten Projekten finden sich Kooperationen mit Museen, bei denen er in Gallerien kurze akustische Kammerkonzerte vor Kunst präsentiert, die in direktem Bezug zur Musik steht. So geschehen etwa im Metropolitan Museum of Art, dem MoMA, dem Louvre, dem Art Institute of Chicago, dem Los Angeles County Museum of Art und der Frick Collection. 2011 begann er, Orgel Solo-Konzerte aufzuführen, von denen eine Vielzahl in der Reihe »Hermetic Organ« bei »Tzadik« dokumentiert worden sind. Sein Schaffen ist vielseitig und bemerkenswert eklektisch, wobei ihm Kunst, Literatur, Film, Theater, Philosophie, Alchemie, Mystik und Musik als Inspirationsquelle dienen.
Neben der Komposition, Aufzeichnung und Aufführung von Musik ist Zorn fest vom Ideal der Gemeinschaft überzeugt, und er ist ein unermüdlicher Vorkämpfer der experimentellen Musik, des Films, der Kunst und Lyrik sowie des Theaters. Er fördert die Organisation von Festivals, von Aufnahmen und Konzerten sowie die Einrichtung neuer Auftrittsorte und -möglichkeiten. Zorn gründete 1995 das Label Tzadik (unter dem bereits über 800 Aufnahmen neuer und verwegener Musik erschienen sind), betreibt die Veranstaltungslocation »The Stone« (seit 2005 Schauplatz von über 9000 Konzerten sowie 100 Musik-Workshops) und hat Schrifttum verschiedener Musiker in neun Bänden unter dem Titel »Arcana« herausgegeben.
Unter anderem wurde ihm der Cultural Achievement Award der National Foundation for Jewish Culture sowie der William Schuman Preis für Komposition von der Columbia University verliehen. 2010 wurde er zudem durch Lou Reed in den Long Island Hall of Fame aufgenommen und ist Fellow der MacArthur-Stiftung. Ehrendoktorwürden wurden ihm von der Universität Ghent, der State University of New York at Purchase sowie dem New England Conservatory verliehen.
New Masada Quartet
Bei Zorns neuestem Ensemble handelt es sich um ein dynamisches Quartett, bestehend aus zwei jungen Löwen – Julian Lange an der Gitarre und Jorge Roeder am Bass –, die aktuell in der fortschrittlichen Jazz-Szene hohe Wellen schlagen, sowie dem Schlagzeuger Kelly Wollesen – seit 30 Jahren enger Wegbegleiter von Zorn und ein wahrer Zorn-Veteran. Altbekannte Nummern aus dem ersten Band von Masada werden kraft der Abenteuerlust und Kreativität dieser Meistermusiker zum Leben erweckt und inspirieren dabei Zorn zu ganz neuen erfinderischen und kreativen Höchstleistungen, die er an seinem rasiermesserscharfen Altsaxofon und mit seinem tempogeladenen Dirigat vollbringt. Zugleich eigenartig vertraut und auf schockierende Weise verblüffend verschmilzt dies alles zu einem berauschenden Live-Erlebnis, wie es kein zweites gibt.
Mitwirkende
Saxophon John Zorn
Gitarre Julian Lage
Bass Jorge Roeder
Schlagzeug Kenny Wollesen
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Stadthalle Cottbus / Chóśebuz
Adresse Berliner Platz 6, 03046 Cottbus / Chóśebuz