Über die Veranstaltung
Beginn
18:30 Uhr
Ende
20:30 Uhr
Zwei Meister ihres Fachs treffen aufeinander: Michael Wollny und Émile Parisien.
Das kongeniale Zusammenspiel des deutschen Pianisten und des französischen Saxophonisten fasziniert und berauscht gleichermaßen. In der Welt des Jazz haben sie längst ihren festen Platz erobert – als Duo arbeiten sie aktuell an ihrem ersten gemeinsamen Album.
Beim Lausitz Festival eröffnen sie die diesjährige Jazzreihe und stehen auf derselben Bühne wie bereits Cécile McLorin Salvant und das Omer Klein Trio. Im architektonisch fesselnden und zugleich relaxten Ambiente des Technischen Denkmals Brikettfabrik Louise erfährt eine noch junge Jazztradition ihre Fortführung.
Unter dem folgenden Link finden sie passende Unterkünfte und Informationen zu ihrer Anreise.
Michael Wollny
Michael Wollny, 1978 in Schweinfurt geboren, ist alles andere als ein typischer Jazzpianist. Seine Inspirationen kommen von Franz Schubert, Alban Berg oder Gustav Mahler, von Björk oder Kraftwerk, von japanischen Gangsterfilmen oder Horrorstories; sein Spiel ist so grenzenlos wie seine Suche nach dem bisher Ungehörten. Seine Faszination entfaltet Wollny in den verschiedensten Formaten: Solo am Klavier, im Duo mit unterschiedlichen Musiker:innen, im Michael Wollny Trio, dem Quartett »Out Of Land« und vielen weiteren Zusammenarbeiten mit Künstler:innen aus den unterschiedlichsten Richtungen der Musikwelt, unter ihnen Joachim Kühn, der übrigens beim letzten Lausitz Festival zu Gast war.
Mit fünf Jahren bekam Wollny ersten Unterricht an Klavier und Geige, war mit 16 Gasthörer am Herrmann-Zilcher-Konservatorium in Würzburg; der Pianist und Hochschullehrer Chris Beier entdeckte ihn und nahm ihn an der Würzburger Hochschule für Musik unter seine Fittiche. Die nächsten Stationen hießen BundesJugendJazzorchester (BuJazzO), das erste eigene Trio und ein Duo mit dem Saxophonisten Hubert Winter. 2001 erhielt Wollny eine Einladung ins HR-Jazzensemble.
Nach zahlreichen Begegnungen mit den Granden des deutschen Jazz war für Wollny die Zeit reif für die internationale Bühne ...
Trotzdem war und blieb Wollny unermüdlich auf der Suche nach kreativen Herausforderungen, sei es als Artist in residence vom Rheingau Musik Festival bis zum Elbjazz Hamburg, oder indem er das Musikfest der Alten Oper Frankfurt mit Klassik-Interpretationen bereichert, oder wenn er zusammen mit Geir Lysne als mehrjähriger Artist in residence beim Norwegian Wind Ensemble in einer Vielzahl von Konzerten, Workshops und Projekten die improvisatorischen Möglichkeiten eines klassischen Ensembles auslotet und weiterentwickelt.
2019 erhielt er den Kompositionsauftrag für den Eröffnungsabend des Festivals »100 Jahre Bauhaus«. Sein Projekt Bau.Haus.Klang stand im selben Jahr auf Einladung des EFG London Jazz Festivals auch noch auf der Bühne des altehrwürdigen Barbican Centers. Als regelmäßiger Gast in der Philharmonie Berlin entstand mit »Der Wanderer« ebenfalls 2019 auf Einladung der Berliner Philharmoniker eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Komponisten Christian Jost, die sich im gleichen Jahr bei einem Gastspiel mit dem Shanghai Symphony Orchestra in China fortsetzte.
Während des Corona-Lockdown richtete Wollny den Blick nach innen und spielte ein Soloalbum ein, das im September 2020 erschienene »Mondenkind«: ein überwältigender Dialog mit dem Instrument und dem Raum, und ein tiefer Blick in Wollnys persönliches »Book of Sounds«.
Émile Parisien
Émile Parisien, 1982 in Cahors in der Weinbauregion Lot geboren, ist einer der wichtigsten Protagonisten des Jazz aus Frankreich. Die führende französische Tageszeitung »Le Monde« bezeichnete ihn als »das Beste, was dem europäischen Jazz seit langem passiert ist«, während der Hamburger Radiosender NDR seinen Zuhörern ausdrücklich ans Herz legte, Parisien ihre »ungeteilte Aufmerksamkeit« zu schenken.
Parisiens musikalische Koordinaten sind weit abgesteckt, von der folkloristischen Tradition seiner Heimat führen sie über die Kompositionsstrategien der neuen Musik zur melodischen und harmonischen Abstraktion des freien Jazz. Die besondere Qualität dieses weiten musikalischen Feldes liegt in der Selbstverständlichkeit, mit der er es auslotet. Nichts wirkt kalkuliert oder gezwungen, stattdessen lässt er in seinem Spiel ganz unangestrengt und ohne konzeptionelle Absicherung die Genres ineinanderfließen. Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten: Parisien wurde jeweils als Künstler des Jahres mit den beiden wichtigsten Jazzpreisen Frankreichs, den »Prix Django Reinhard 2012« und den »Victoires du Jazz 2014« ausgezeichnet. In Deutschland erhielt er den »ECHO Jazz« 2015 in der Kategorie Bestes internationales Ensemble, für das Duo mit dem Akkordeonisten Vincent Peirani.
Mitwirkende
Klavier Michael Wollny
Saxophon Émile Parisien
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Brikettfabrik Louise, Domsdorf
Adresse Louise 111, 04924 Domsdorf