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Theater

»Othello / Die Fremden«

In einer Fassung von Marcel Kohler

Tickets & Termine
© Marlies Kross

Über die Veranstaltung

Beginn

19:00 Uhr

Ende

21:45 Uhr

Shakespeares Meisterwerk über zerstörerische Wut und tödliches Begehren und ein erst seit wenigen Jahren dem englischen Dramatiker zugeordneter Text werden als immersives Stationendrama in der ehemaligen Glasfabrik Telux in Weißwasser von Regisseur Marcel Kohler in Szene gesetzt.

Schon die Ausgangslage ist verwickelt: Venezianer und Türken, westliche Wirtschaftsmacht und Militärmacht aus dem Osten, streiten um das heute geteilte Zypern. Jago ist nicht befördert und möglicherweise betrogen worden. Als Vergeltung für die durch General Othello erlittene Herabsetzung setzt Jago eine Intrige in Gang, die dem Befehlshaber der venezianischen Flotte weismacht, seine Frau Desdemona würde ihn mit seinem Günstling betrügen …

Enttäuschtes Verlangen und Verlustängste versetzen die Figuren dieses Stückes in Rage. Wut und Begehren, beides mächtige Triebfedern im Umgang miteinander und nicht nur in der Lausitz vertraute Geschichtskräfte, setzen ein verhängnisvolles Spiel in Gang, bei dem es am Ende nur Verlierer gibt.

Der junge Regisseur Marcel Kohler und sein Team interessieren sich für den »Fall Othello«, die damit verbundenen widersprüchlichen Wahrheiten und wie er zu verschiedenen Zwecken instrumentalisiert wird. Dabei wird auch die Danner-Halle des Kulturzentrums Telux – in den letzten Jahren vielfach Spielstätte des Lausitz Festivals und Austragungsort beachteter Shakespeare-Aufführungen – zur Akteurin: Denn das Publikum erlebt die Othello-Geschichte entsprechend an verschiedenen Stationen in der ehemaligen Glasfabrik und aus verschiedenen Perspektiven. Die Sicht der handelnden Frauen spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Erst nach und nach enthüllt sich ein Gesamtbild des Dramas, bis schließlich alle Zuschauer:innen wieder zusammenfinden und mit den eigenen Begierden und Gefährdungen konfrontiert werden.

 

Einführung von Dramaturg Michael Höppner:

jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn,
im Eingangsbereich zur Danner-Halle

 

»Jeli maće hudźbu, kotruž njesłyšiš, potom hrajće dale.«
Brabantio w Shakespearowym Othello

»Wenn ihr eine Musik habt, die man nicht hört, dann spielt weiter.«
Brabantio in Shakespeares Othello

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© Klaus Dyba
Regie

Marcel Kohler

Marcel Kohler, geboren 1991 in Mainz, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin (2011 bis 2015). Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Bereits während des Studiums übernahm er erste Rollen am Deutschen Theater Berlin, wo er von 2015 bis 2023 fest engagiert war.

Zur Spielzeit 2023/2024 wechselte er in das Ensemble der Schaubühne Berlin. Wiederkehrende Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er den Daphne-Preis, den O. E.-Hasse-Preis, den Alfred‑Kerr‑Darstellerpreis für die beste Leistung eines jungen Schauspielers im Rahmen des Theatertreffens der Berliner Festspiele und wurde Nachwuchsschauspieler der Jahres 2016.

Marcel Kohler arbeitet regelmäßig als Regisseur und Bühnenbildner, beispielsweise am Nationaltheater Weimar, am Deutschen Theater Berlin und am Theater Heidelberg. Seine Inszenierungen wurden unter anderem mit dem Theaterpreis »Der Faust« in einer Retrospektive ausgezeichnet und erhielten 2021 den Dr. Otto Kasten-Preis der Intendant:innen-Gruppe. Zudem wurde er zu renommierten Festivals wie den Ruhrfestspielen, den Mülheimer Theatertagen, Fringe Festival Beijing/China, Gogol-Festival Kyiv/Ukraine, Festival di Spoleto/Italien oder dem Fiesad-Festival Rabbat/Marokko eingeladen.

Eine enge Zusammenarbeit verbindet Marcel Kohler mit der Schauspielerin Corinna Harfouch. Mit ihr inszenierte er zwei Monologe.

Marcel Kohler ist Initiator und Gründungsmitglied des Neuen Künstlertheaters.

Zuletzt erhielt er 2023 den Kunstpreis Berlin der Akademie der Künste.

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© Maximilian Borchard
Schauspiel

Leonard Burkhardt

Leonard Burkhardt wurde 1997 in Berlin geboren. Seine ersten Schauspielerfahrungen machte er am DT Jung* in Berlin. Sein Schauspielstudium an der Theaterakademie August Everding in München beendete er 2022.

Im selben Jahr war er als Gast in »Identitti« (Regie: Salome Dastmalchi) am Staatstheater Darmstadt zu sehen. Neben dem Theater ist er zudem beim Film und als Sprecher tätig. In der Spielzeit 2022/23 war er festes Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim. Seit 2024 ist er Gast am Nationaltheater Mannheim und am Schauspiel Köln.

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© Jeanne Degraa
Schauspiel

Götz Schubert

Seit den Anfängen seiner Karriere überzeugt Götz Schubert Publikum und Presse mit seiner spielerischen Bandbreite und ausgeprägten Intuition für die Rollen, die er darstellt.

Immer findet er mit einem tiefen Gespür für die Eigenarten der Charaktere seinen eigenen Zugang, um das Zerbrechliche, das Menschliche und das Humorvolle der Figuren herauszuarbeiten und ihnen Lebensnähe und Wahrhaftigkeit zu verleihen. Seine differenzierte, männliche und sensible Ausführung der Wesenszüge, mit denen er den Figuren ein glaubhaftes Eigenleben gibt, haben Regisseure am Theater wie Alexander Lang, Amélie Niermeyer, Herbert Fritsch, Jürgen Gosch, Karin Beier, Peter Stein, Philipp Stölzl oder Thomas Langhoff früh erkannt und den Schauspieler immer wieder in ihren Inszenierungen besetzt.

Im Film überzeugte er das Publikum und die Presse in den Zusammenarbeiten mit Ben Verbong, Christian Schwochow, Edward Berger, Francis Meletzky, Isabell Kleefeld, Matti Geschonneck, Robert Schwentke, Till Franzen oder Lars Kraume. Mit Lars Kraume ist es über die Jahre zu vielen preisgekrönten Filmen gekommen, wie »Das schweigende Klassenzimmer«, »Der Staat gegen Fritz Bauer« oder »Gott nach Ferdinand von Schirach«. 

Er spielt an wichtigen deutschsprachigen Theatern, darunter Berliner Ensemble, Deutsches Theater Berlin, Maxim Gorki Theater, Residenztheater München, Schauspielhaus Hamburg. Seit Anbeginn seiner Karriere ist Schubert in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter in »Der Turm«, »Meine Tochter Anne Frank«, »Tage, die bleiben« und »Unsere Mütter, unsere Väter« sowie in seriellen Publikumserfolgen wie »Die verlorene Tochter, »KDD und »Wolfsland«.

Er wurde von Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt, mehrfach mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis geehrt sowie mit dem Publikums-Bambi für seine schauspielerische Leistung ausgezeichnet. Götz Schubert ist Botschafter der Deutschen Palliativ- und Hospizstiftung. Der Schauspieler lebt in der Nähe von Berlin.

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© Julia Windischbauer
Schauspiel

Linn Reusse

Linn Reusse, geboren 1992 in Berlin, studierte von 2012 bis 2016 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bereits vor und während ihres Studiums erhielt sie Rollen im Theater (Deutsches Theater Berlin, Renaissance Theater, BAT Theater) sowie in Film- und Fernsehproduktionen (u. a. »Goethe!«, »Bloch«). Sie spielte die Titelrolle in dem Kinofilm »Die rote Zora«.

Seit der Spielzeit 2016/17 ist Linn Reusse Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Dort arbeitet sie u. a. mit Stephan Kimmig, Daniela Löffner, Timofej Kuljabin, Lilja Rupprecht, Karin Henkel und Jossi Wieler. Bei den Nibelungen-Festspielen Worms spielte Linn Reusse 2018 in der Regie von Roger Vontobel die Swanhild in »Siegfrieds Erben«. 2019 erhält sie den Daphne-Preis der Theater Gemeinde Berlin, der herausragende junge Darstellerinnen und Darsteller der Berliner Kulturszene auszeichnet. 

2023 spielte Linn Reusse bei den Salzburger Festspielen in der Regie von Ulrich Rasche in »Nathan der Weise«. Linn Reusse ist Teil des Neuen Künstlertheaters. Sie experimentiert mit Live-Zeichnungen auf der Bühne und betreibt gemeinsam mit der Journalistin Maja Goertz den Mental Health Blog »Semikolon«. Zudem spricht sie regelmäßig für Hörbuch- und Hörspielproduktionen. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Linn Reusse im Ensemble des Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

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© Teresa Marenzi
Schauspiel

Dagna Litzenberger Vinet

Dagna Litzenberger Vinet wurde 1987 in Oakland (USA) geboren und wuchs in Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf. Nach einem Philosophiestudium an der Sorbonne in Paris studierte sie von 2010 bis 2013 Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Ihr erstes Engagement führte sie von 2013 bis 2017 ans Schauspielhaus Zürich. 2018 war sie beim Berliner Theatertreffen als Kassandra in »Beute Frauen Krieg« (Regie: Karin Henkel) zu sehen.

Anschließend arbeitete sie frei, und spielte u. a. auf den Bühnen des Maxim Gorki Theaters, des Luzerner Theaters und bei den Salzburger Festspielen. Ab der Saison 2020/21 war sie zwei Jahre Ensemblemitglied am Burgtheater in Wien.  

Neben ihrer Tätigkeit am Theater steht Dagna Litzenberger Vinet auch regelmäßig in diversen Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera.

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© Felix Grünschloß
Schauspiel

Sina Kießling

Sina Kießling studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Anschließend ging sie von 2003-2007 an das Theater Heilbronn. Danach folgte ein zweijähriges Engagement am Theater Lübeck, wo sie u. a. »Lulu«, »Karoline« und »Maria Braun« spielte. In dieser Zeit lernte sie die Regisseurin Anna Bergmann kennen, mit der sie bis heute eine enge künstlerische Zusammenarbeit pflegt.

Seit 2009 arbeitet sie als freie Schauspielerin u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, an der Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Bochum, Volktheater München, Stadsteater Malmö, Theater Lübeck, Badischen Staatstheater Karlsruhe und am Theater Basel. 2006 bekam sie den Kilianspreis als Beste Darstellerin und 2010 erhielt sie eine Nominierung als beste Nachwuchschauspielerin in Nordrhein-Westfalen.

Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin studierte sie zusätzlich an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg im Bereich Kulturmanagement. Seitdem arbeitet sie auch als Produktionsleiterin und Produzentin u. a. mit Fabian Hinrichs für das Festival Foreign Affairs und Nordwind Festival, mit den Choreograf:innen Simone Aughterlony, Kat Válastur und Ligia Lewis und seit 2015 mit dem Theaterkollektiv machina eX.

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© Jeanne_Degraa
Schauspiel

Tom Gramenz

Tom Gramenz wurde 1991 in Wiesbaden geboren und sammelte am dortigen Staatstheater 2007 seine ersten professionellen Theatererfahrungen in der Kinoadaption »Sommer vorm Balkon« als Jugenddarsteller unter der Regie von Thorsten Duit. Nach einigen Jahren an der Jungen Bühne Mainz folgte 2014 das Schauspielstudium an der Ernst-Busch in Berlin.

Nach seinem Studium nahm er seine künstlerische Arbeit als festes Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe auf, wo er von 2018-2021 unter anderem in »Nora Hedda und ihre Schwestern« und »Die Neuen Todsünden« unter der Regie von Anna Bergmann mitwirkte. Außerdem spielte er die Rollen Orest und Achilles in der Produktion »Iphigenie« (inszeniert von Lilija Rupprecht) und die Hauptrolle in dem Stück »Der goldene Topf«.

Bis zum Sommer 2024 konnte man ihn, nach seinem Ausscheiden am Badischen Staatstheater, als Gast in dem Zwei-Personen-Stück »How to date a Feminist« erleben, das in Karlsruhe seine deutschsprachige Erstaufführung hatte und ein Publikumserfolg wurde. 

2018 übernahm er eine Hauptrolle in dem viel beachteten Kinospielfilm »Das schweigende Klassenzimmer« unter der Regie von Lars Kraume.  

2024 war Tom bereits in Gastauftritten in der Paramount+-Serie »Eine Billionen Dollar« zu sehen und stand im Frühjahr für die TV-Krimireihe »Dünentod« vor der Kamera.

Derzeit ist Tom Gramenz als freier Schauspieler und Sprecher mit Wohnsitz in Berlin tätig.

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Mitwirkende

  • Schauspiel (Othello) Leonard Burkhardt

  • Schauspiel (Jago) Götz Schubert

  • Schauspiel (Desdemona) Linn Reusse

  • Schauspiel (Emilia) Dagna Litzenberger Vinet

  • Schauspiel (Brabantia) Sina Kießling

  • Schauspiel (Cassio) Tom Gramenz

  • Regie Marcel Kohler

  • Bühne und Kostüme Torsten Köpf

  • Licht Henning Streck

  • Video Linn Reusse

  • Musik Christoph Bernewitz

  • Schlagzeug, Vibrafon Evi Filippou

  • Chor Stadtchor Weißwasser e.V.

  • Chorleitung Lars Deke

Veranstaltungsort

  • Veranstaltungsort Danner-Halle, TELUX-Gelände, Weißwasser O.L. / Běła Woda

  • Adresse Straße der Einheit 20, 02943 Weißwasser O.L. / Běła Woda

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Kooperationspartner

Soziokulturelles Zentrum Telux
Telux Glasproducts & Components

Ermöglicht durch:

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

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