William Shakespeare: »Othello / Die Fremden«
In einer Fassung von Marcel Kohler – Ausverkauft!
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Beginn
19:30 Uhr
Ende
22:15 Uhr
Shakespeares Meisterwerk über zerstörerische Wut und die tödlichen Beziehungen zum Anderen und ein erst seit wenigen Jahren dem englischen Dramatiker zugeordneter Text werden als immersives Stationendrama in der ehemaligen Glasfabrik Telux in Weißwasser von Regisseur Marcel Kohler in Szene gesetzt.
Schon die Ausgangslage ist verwickelt: Venezianer und Türken, westliche Wirtschaftsmacht und Militärmacht aus dem Osten, streiten um das heute geteilte Zypern. Jago ist nicht befördert worden und setzt als Vergeltung für die durch General Othello erlittene Herabsetzung eine Intrige in Gang, die dem Befehlshaber der venezianischen Flotte weismacht, seine Frau Desdemona würde ihn mit seinem Günstling betrügen …
Enttäuschtes Verlangen und Verlustängste versetzen die Figuren dieses Stückes in Rage. Wut und Begehren, beides mächtige Triebfedern im Umgang mit dem Anderen und nicht nur in der Lausitz vertraute Geschichtskräfte, setzen ein verhängnisvolles Spiel in Gang, bei dem es am Ende nur Verlierer gibt.
Der junge Regisseur Marcel Kohler und sein Team interessieren sich für den »Fall Othello«, die damit verbundenen widersprüchlichen Wahrheiten und wie er zu verschiedenen Zwecken instrumentalisiert wird. Dabei wird auch die Danner-Halle des Kulturzentrums Telux – in den letzten Jahren vielfach Spielstätte des Lausitz Festivals und Austragungsort beachteter Shakespeare-Aufführungen – zur Akteurin: Denn das Publikum erlebt die Othello-Geschichte entsprechend an verschiedenen Stationen in der ehemaligen Glasfabrik und aus verschiedenen Perspektiven. Erst nach und nach enthüllt sich so ein Gesamtbild des Dramas, bis schließlich alle wieder zusammenfinden und mit den eigenen Begierden und Gefährdungen konfrontiert werden.
Einführung um 19:00 Uhr mit Michael Höppner.
»Jeli maće hudźbu, kotruž njesłyšiš, potom hrajće dale.«
Brabantio w Shakespearowym Othello
»Wenn ihr eine Musik habt, die man nicht hört, dann spielt weiter.«
Brabantio in Shakespeares Othello
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Marcel Kohler
Marcel Kohler, geboren 1991 in Mainz, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin (2011 bis 2015). Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Bereits während des Studiums übernahm er erste Rollen am Deutschen Theater Berlin, wo er von 2015-2023 fest engagiert war.
Zur Spielzeit 2023/2024 wechselte er in das Ensemble der Schaubühne Berlin. Wiederkehrende Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er den Daphne-Preis, den O. E. Hasse-Preis, den Alfred‑Kerr‑Darstellerpreis für die beste Leistung eines jungen Schauspielers im Rahmen des Theatertreffens der Berliner Festspiele und wurde Nachwuchsschauspieler der Jahres 2016.
Marcel Kohler arbeitet regelmäßig als Regisseur und Bühnenbildner, beispielsweise am Nationaltheater Weimar, am Deutschen Theater Berlin und am Theater Heidelberg. Seine Inszenierungen wurden unter anderem beim „Faust Preis“ in einer Retrospektive ausgezeichnet und erhielten 2021 den „Dr. Otto-Kasten-Preis“ der Intendant*innengruppe. Zudem wurden sie zu renommierten Festivals wie den Ruhrfestspielen, den Mülheimer Theatertagen, Fringe Festival Beijing/China, Gogol-Festival Kyiv/Ukraine, Festival di Spoleto/Italien oder dem Fiesad-Festival Rabbat/Marokko eingeladen.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet Marcel Kohler mit der Schauspielerin Corinna Harfouch. Mit ihr inszenierte er zwei Monologe.
Marcel Kohler ist Initiator und Gründungsmitglied des "Neuen Künstlertheaters“.
Zuletzt erhielt er 2023 den „Kunstpreis Berlin“ der Akademie der Künste.
Leonard Burkhardt
Leonard Burkhardt wurde 1997 in Berlin geboren. Sein Schauspielstudium an der Theaterakademie August Everding in München beendete er 2022. Im selben Jahr war er als Gast in »Identitti« (Regie Salome Dastmalchi) am Staatstheater Darmstadt zu sehen. Neben dem Theater ist er zudem beim Film und als Sprecher tätig. Seit der Spielzeit 2022/23 ist er festes Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim.
Götz Schubert
Seit den Anfängen seiner Karriere überzeugt Götz Schubert Publikum und Presse mit seiner spielerischen Bandbreite und ausgeprägten Intuition für die Rollen, die er darstellt. Immer findet er mit einem tiefen Gespür für die Eigenarten der Charaktere seinen eigenen Zugang, um das Zerbrechliche, das Menschliche und das Humorvolle der Figuren herauszuarbeiten und ihnen Lebensnähe und Wahrhaftigkeit zu verleihen. Seine differenzierte, männliche und sensible Ausführung ihrer Wesenszüge, mit denen er ihnen ein glaubhaftes Eigenleben gibt, haben Regisseure am Theater wie Alexander Lang, Amélie Niermeyer, Herbert Fritsch, Jürgen Gosch, Karin Beier, Peter Stein, Philipp Stölzl oder Thomas Langhoff früh erkannt und den Schauspieler immer wieder in ihren beeindruckenden Inszenierungen besetzt.
Im Film überzeugte er das Publikum und die Presse in den Zusammenarbeiten mit Ben Verbong, Christian Schwochow, Edward Berger, Francis Meletzky, Isabell Kleefeld, Matti Geschonneck, Robert Schwentke, Till Franzen oder Lars Kraume, mit dem es über die Jahre zu vielen preisgekrönten Filmen gekommen ist, wie 'Das schweigende Klassenzimmer', 'Der Staat gegen Fritz Bauer' oder 'Gott nach Ferdinand von Schirach'. Er spielt an wichtigen deutschsprachigen Theatern, darunter Berliner Ensemble, Deutsches Theater Berlin, Maxim Gorki Theater, Residenztheater München, Schauspielhaus Hamburg, und ist seit Anbeginn seiner Karriere in zahlreichen anspruchsvollen Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter in 'Der Turm', 'Meine Tochter Anne Frank', 'Tage die bleiben' und 'Unsere Mütter, unsere Väter' sowie in seriellen Publikumserfolgen wie 'Die verlorene Tochter', 'KDD' und 'Wolfsland'. Er wurde von Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt, mehrfach mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis geehrt sowie mit dem Publikums-Bambi für seine schauspielerische Leistung ausgezeichnet. Götz Schubert ist Botschafter der Deutschen Palliativ- und Hospizstiftung www.dhp-stiftung.de. Götz Schubert arbeitet als Schauspieler im deutschsprachigen Raum und lebt in der Nähe von Berlin.
Linn Reusse
Linn Reusse, geboren 1992 in Berlin, studierte von 2012 bis 2016 an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Bereits vor und während ihres Studiums erhielt sie Rollen im Theater (Deutsches Theater Berlin, Renaissance Theater, BAT Theater) sowie in Film- und Fernsehproduktionen (u. a Goethe!, Bloch). Sie spielte die Titelrolle in dem Kinofilm "Die rote Zora".
Seit der Spielzeit 2016/17 ist Linn Reusse Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Dort arbeitet sie u.a. mit Stephan Kimmig, Daniela Löffner, Timofej Kuljabin, Lilja Rupprecht, Karin Henkel und Jossi Wieler. Bei den Nibelungen-Festspielen Worms spielte Linn Reusse 2018 in der Regie von Roger Vontobel die Swanhild in "Siegfrieds Erben". 2019 erhält sie den Daphne-Preis der Theater Gemeinde Berlin, der herausragende junge Darstellerinnen und Darsteller der Berliner Kulturszene auszeichnet.
2023 spielte Linn Reusse bei den Salzburger Festspielen in der Regie von Ulrich Rasche in „Nathan der Weise". Linn Reusse ist Teil des Neuen Künstlertheaters. Sie experimentiert mit Live-Zeichnungen auf der Bühne und betreibt gemeinsam mit der Journalistin Maja Goertz den Mental Health Blog „Semikolon". Zudem spricht sie regelmäßig für Hörbuch- und
Hörspielproduktionen. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Linn Reusse im Ensemble des Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Dagna Litzenberger Vinet
Dagna Litzenberger Vinet wurde 1987 in Oakland (USA) geboren und wuchs in Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf. Nach einem Philosophiestudium an der Sorbonne in Paris studierte sie von 2010 bis 2013 Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Ihr erstes Engagement führte sie von 2013 bis 2017 ans Schauspielhaus Zürich. 2018 war sie beim Berliner Theatertreffen als Kassandra in BEUTE FRAUEN KRIEG (Regie: Karin Henkel) zu sehen.
Anschließend arbeitete sie frei, und spielte u.a. auf den Bühnen des Maxim Gorki Theaters, des Luzerner Theaters und bei den Salzburger Festspielen. Ab der Saison 2020/21 war sie zwei Jahre Ensemblemitglied am Burgtheater in Wien.
Neben ihrer Tätigkeit am Theater steht Dagna Litzenberger Vinet auch regelmäßig in diversen Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera.
Sina Kießling
Sina Kießling studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Anschließend ging sie von 2003-2007 an das Theater Heilbronn. Danach folgte ein zweijähriges Engagement am Theater Lübeck, wo sie u.a. „Lulu“, „Karoline“ und „Maria Braun“ spielte. In dieser Zeit lernte sie die Regisseurin Anna Bergmann kennen, mit der sie bis heute eine enge künstlerische Zusammenarbeit pflegt.
Seit 2009 arbeitet sie als freie Schauspielerin u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin, der Volksbühne Berlin, Schauspielhaus Bochum, dem Volktheater München, Stadsteater Malmö, Theater Lübeck, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe und dem Theater Basel. 2006 bekam sie den Kilianspreis als Beste Darstellerin und in 2010 erhielt sie eine Nominierung als beste Nachwuchschauspielerin in
NRW.
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin studierte sie zusätzlich an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg im Bereich Kulturmanagement. Seitdem arbeitet sie auch als Produktionsleiterin und Produzentin u.a. mit Fabian Hinrichs für das Festivals Foreign Affairs, das Nordwind Festival, mit den Choreograf*innen Simone Aughterlony, Kat Válastur und Ligia Lewis und seit 2015 mit dem Theaterkollektiv machina eX.
Tom Gramenz
Tom Gramenz wurde 1991 in Wiesbaden geboren und sammelte am dortigen Staatstheater 2007 seine ersten professionellen Theatererfahrungen in der Kinoadaption "Sommer vorm Balkon" als Jugenddarsteller unter der Regie von Thorsten Duit. Nach einigen Jahren an der Jungen Bühne Mainz folgte 2014 das Schauspielstudium an der Ernst-Busch in Berlin.
Nach seinem Studium nahm er seine künstlerische Arbeit als festes Ensemblemitglied am "Badischen Staatstheater Karlsruhe" auf, wo er von 2018-2021 unter anderem in "Nora Hedda und ihre Schwestern" und "Die Neuen Todsünden" unter der Regie von Anna Bergmann mitwirkte. Außerdem spielte er die Rollen Orest und Achilles in der Produktion "Iphigenie", inszeniert von Lilija Rupprecht und die Hauptrolle in dem Stück „Der goldene Topf“.
Bis zum Sommer 2024 konnte man ihn, nach seinem Ausscheiden am Badischen Staatstheater, als Gast in dem Zwei-Personen-Stück "How to date a Feminist"erleben, das in Karlsruhe seine deutschsprachige Erstaufführung hatte und ein Publikumserfolg wurde.
2018 übernahm er eine Hauptrolle in dem viel beachteten Kinospielfilm Das schweigende Klassenzimmer unter der Regie von Lars Kraume. Dieses Jahr war Tom bereits in Gastauftritten in der Paramount+ Serie Eine Billionen Dollar zu sehen und stand im Frühjahr für die TV - Krimireihe Dünentod vor der Kamera
Derzeit ist Tom Gramenz als freier Schauspieler und Sprecher mit Wohnsitz in Berlin tätig.
Mitwirkende
Schauspiel (Othello) Leonard Burkhardt
Schauspiel (Jago) Götz Schubert
Schauspiel (Desdemona) Linn Reusse
Schauspiel (Emilia) Dagna Litzenberger Vinet
Schauspiel (Brabantia) Sina Kießling
Schauspiel (Cassio) Tom Gramenz
Regie Marcel Kohler
Bühne und Kostüme Torsten Köpf
Licht Henning Streck
Video Linn Reusse
Musik Christoph Bernewitz
Schlagzeug, Vibrafon Evi Filippou
Chor Stadtchor Weißwasser e.V.
Chorleitung Lars Deke
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Danner-Halle, TELUX-Gelände, Weißwasser O.L. / Běła Woda
Adresse Straße der Einheit 20, 02943 Weißwasser O.L. / Běła Woda