Werkstattprobe und Vortrag: Robert Schumanns »Das Paradies und die Peri«
Eintritt frei
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Beginn
11:00 Uhr
Ende
12:45 Uhr
Das diesjährige Inspirationswort »Hereinforderung« wird hier mehrfach umspielt: In Schumanns Oratorium »Das Paradies und die Peri« (1843) versucht die sündige Peri, beflügeltes Kind eines Engels und einer Irdischen, ins Paradies zurückzukehren, und muss dafür des Himmels liebste Gabe darbringen. Ihre Reise führt sie ins kriegsversehrte Indien, ins pestverseuchte Ägypten und nach Syrien, wo sie schließlich von einem Verbrecher diese Gabe erhält: die Tränen eines Bereuenden.
In einem reich bebilderten Vortrag spürt Alexander Meier-Dörzenbach der damaligen Freude am Exotismus und dem Wunsch nach Erlösung nach und stellt das Werk in einen kulturhistorischen Kontext. In der anschließenden Probe können dann die Spuren hörend verfolgt und so hautnah die musikalische Arbeit erlebt.
Frau Prof. Dr. Magdalena Blum (Rektorin der Musikakademie Breslau) begleitet Maestro Cambreling am 9.9./10.9. zum Werkstattkonzert „Das Paradies und die Peri“. Beide kennen sich seit vielen Jahren und von gemeinsamen Chorprojekten. Prof. Blum arbeitet in dem Stück seit Montag mit dem Chor und den Solisten.
Unter dem folgenden Link finden sie passende Unterkünfte und Informationen zu ihrer Anreise.
EuropaChorAkademie Görlitz
Die EuropaChorAkademie gGmbH wurde im Jahr 2017 in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec gegründet. Mit Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Sachsen wurde ein neues international ausgerichtetes Chorzentrum geschaffen, welches Konzertpraxis und deren wissenschaftliche Begleitung auf Exzellenz-Niveau vereint.
Sylvain Cambreling
Sylvain Cambreling, 1948 im nordfranzösischen Amiens geboren, ist ein charismatischer Ausnahmedirigent und gehört zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Sein Wirken für zeitgemäße ästhetische Maßstäbe in der Oper und sein Zugriff auf die programmatische Gestaltung im symphonischen Bereich haben die Musikwelt verändert und nachhaltig geprägt. Maestro Cambreling erfährt seit Jahrzehnten größte internationale Anerkennung und erhält Preise für seine mitreißenden, ideen- und farbenreichen Aufführungen und Aufnahmen. Seine zahlreichen Einspielungen, darunter das Gesamtwerk Olivier Messiaens, gelten als Referenzaufnahmen.
Er war bis zum Sommer 2018 Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart (»Opernhaus des Jahres« 2016) und bis März 2019 Chefdirigent des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Tokio. Die 1997 aufgenommene Aufgabe als Erster Gastdirigent des Klangforums Wien erfüllte Cambreling mehr als 20 Jahre lang. Unter seiner Ägide als Generalmusikdirektor ist die Frankfurter Oper 1995 erstmals zum »Opernhaus des Jahres« gekürt worden, und er selber wurde 2009 »Dirigent des Jahres«. Zwischen 1999 und 2011 war Cambreling Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Seit Beginn der Saison 2018/2019 fungiert er als Chefdirigent der Symphoniker Hamburg.
Alexander Meier Dörzenbach
Alexander Meier-Dörzenbach, 1971 in Hamburg geboren, wurde nach Abschluss seines Studiums an der Hamburger Universität mit einem interdisziplinären Thema über Literatur und bildende Kunst promoviert. Nach Studienaufenthalten in Cornell, Yale und Berkeley ist er im Herbst 2008 als Juniorprofessor für Amerikanistik an die Universität Hamburg berufen worden und unterrichtete dort mit Schwerpunkt Kunstgeschichte bis 2012. Er lehrte ebenfalls Dramaturgie an der HAW Hamburg im Studiengang Kostümdesign sowie an der Musikhochschule.
Von 2012-2015 war er als Chefdramaturg des Aalto-Theaters Essen tätig, doch bleibt seine regelmäßige Arbeit der letzten 20 Jahre als Produktionsdramaturg von Stefan Herheim maßgeblich: u.a. Parsifal bei den Bayreuther Festspielen, Salome sowie Die Meistersinger von Nürnberg bei den Salzburger Festspielen und Paris, Les Vêpres siciliennes in London und Kopenhagen, Eugen Onegin sowie Pique Dame in Amsterdam und London, Tannhäuser und La Bohème in Oslo, La Cenerentola in Lyon und Madrid, Lulu in Kopenhagen und Dresden, Xerxes an der Komischen Oper und Graz, Pelléas et Mélisande beim Glyndebourne Festival, Der Ring des Nibelungen in Berlin sowie Peter Grimes in München – mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Simon Rattle, Stefano Montanari, Edward Gardner sowie mehrfach Daniele Gatti, Mariss Jansons, Donald Runnicles, Philippe Jordan und Antonio Pappano.
Er kooperierte auch mit Karoline Gruber, u. a. in Leipzig, Essen, Düsseldorf und zuletzt an der Wiener Staatsoper mit Der Spieler unter Simone Young sowie mit Eva-Maria Höckmayr in Graz für La forza del destino und in Dortmund für Fernand Cortez.
Meier-Dörzenbach ist freischaffend zwischen Wort, Bild und Ton als Produktionsdramaturg, Kunstlehrender (u. a. an der Bucerius Law School und Musikhochschulen) sowie als Kulturvermittler (u. a. für die Symphoniker Hamburg und das Lausitz Festival) und Kurator tätig – in der Bundeskunsthalle war bis Anfang diesen Jahres die von Kritik und Publikum gefeierte Ausstellung »Die Oper ist tot – es lebe die Oper« zu sehen.
Orchesterakademie der Symphoniker Hamburg
Die Orchesterakademie der Symphoniker Hamburg, derzeit bestehend aus Musiker:innen aller Instrumentengruppen stellt sowohl eine nachhaltige Ausbildungsstätte für den musikalischen Nachwuchs als auch eine wichtige Säule der Orchesterarbeit dar. Die Akademist:innen erhalten durch regelmäßige Einsätze tiefgreifende Einblicke in die reguläre Proben- und Konzerttätigkeit und in die Education-Arbeit eines professionellen Orchesters. Sie erhalten kontinuierlichen Einzelunterricht und Kammermusik-Coaching durch Orchestermitglieder und werden von persönlichen Mentor:innen weit über konkret musikalische Fragen hinaus betreut. In speziellen Akademie-Konzerten können sie ihre Fähigkeiten ebenso präsentieren wie in Probespiel-Simulationen, bei denen sie konstruktives Feedback durch die anwesenden Orchestermitglieder erhalten und zudem wertvolle Erkenntnisse durch im Anschluss zur Verfügung gestellte Videoaufzeichnungen gewinnen.
Die Orchesterakademie widmet sich im Rahmen vielfältiger Workshops, die von renommierten Referent:innen geleitet werden, nicht nur musikpraktischen und -theoretischen Fragen, sondern auch der Entwicklung eines neuen Bewusstseins davon, was Orchestermusik und das Konzertleben im 21. Jahrhundert bedeutet. Zudem werden mittels verschiedener Kooperationen mit lokalen Museen von den Akademist:innen selbst interdisziplinäre, themenbezogene Kammerkonzerte erarbeitet, die dem Publikum, aber auch den Protagonist:innen selbst neue Räume von Kunsterfahrung erschließen.
Mitwirkende
Dirigent Sylvain Cambreling
Chor EuropaChorAkademie Görlitz (Einstudierung Jan Hoffmann)
Orchester Orchesterakademie der Symphoniker Hamburg
Klavier Prof. Dr. Magdalena Blum
Sopran Dominika Dobrolińska
Alt Nataliia Pyzhianova
Bariton Michał Grabczuk
Tenor Bartosz Gorzkowski
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Berufliches Schulzentrum Christoph Lüders, Görlitz
Adresse Carl-von-Ossietzky-Straße 13-16, 02826 Görlitz